Marktratssitzung vom 07.05.2024

Marktrat Mantel gibt grünes Licht für abgespecktes Pfarrzentrum

Nun ist es amtlich: Mantel bekommt ein neues Pfarr- und Jugendzentrum, allerdings aus finanziellen Gründen nicht in der Form, wie im ersten Entwurf.

Wo jetzt noch ein freier Platz ist, entsteht demnächst das neue Pfarrzentrum neben der Kirche. Aus Kostengründen wurde das Bauvorhaben abgespeckt (Bild: sei).

(sei) Das große Besucherinteresse an der Marktratssitzung galt unter anderem der Baugenehmigung für das neue Pfarr- und Jugendzentrum in der Weinstraße 5. Auch Pfarrer Thomas Kohlhepp war gekommen. Es war schon ein Vorbescheid genehmigt worden, aber aus finanziellen Gründen wurde das Projekt abgespeckt und nochmal durchgeplant.

Als „Projekt für die Zukunft“ bezeichnetet Stefan Lippik von den Freien Wählern das Bauvorhaben. Franziska Göppl (SPD) bedauerte den nun fehlenden Jugendraum. Daniela Fuhrmann (SPD) gefällt nun die neue Eingangssituation besser, aber sie würde bedauern wenn der alte Pfarrhof in der Weidener Straße von einem neuen Besitzer abgerissen würde, weil er doch ortsprägend sei. Einstimmig wurde das Bauvorhaben genehmigt.

Friedhofsgebühren

Diskussionen gab es zur Neuberechnung der Friedhofsgebühren. Christoph Müller (CSU) bedauerte, dass keine Angebote zu den Kosten vorlägen. Die Verwaltung müsse ja sowieso die Daten vorbereiten und die Kämmerei dann die Berechnung vornehmen. Den Einwand von Bürgermeister Richard Kammerer, dass dies immer ein externes Büro mache, widerlegte Herbert Steiner (FWG). „In meiner Zeit als Kämmerer habe ich die Friedhofsgebühren immer selbst berechnet.“

Auch Stephan Oetzinger (CSU) wollte mehr Information haben. Folglich wurde beschlossen, dass die Verwaltung Angebote einholen soll, was die Berechnung durch ein externes Büro kosten würde und wie teuer es käme, wenn die Kämmerei es selbst übernehmen würde.

Zuschüsse

Das Erfrischungsgeld der Wahlvorstände bei der Europawahl wurde auf 50 Euro festgelegt. Der Kreisjugendring Neustadt/WN erhält für das Fifty-Fifty-Taxi einen Zuschuss von 100 Euro, ebenso Donum Vitae. Die TSG bekommt für einen Ausflug der Turnkinder 10 Euro je Manteler Kind.

Neue Kassenwartin

Die Bestellung von Kathrin Stangl und Manuela Miedl zu stellvertretenden Kassenverwalterinnen wurde widerrufen, stattdessen soll dies Martina Allwang übernehmen. Der Marktrat stimmte der Entgegennahme vorliegender Spenden in Höhe von 901 Euro zu.

Spielplätze überprüft

Wie Bürgermeister Kammerer mitteilte, wurden alle Spielplätze überprüft. Sie seien in einem sehr guten Zustand, Defekte Geräte habe der Bauhof bereits instandgesetzt. Hermann Schröder (AfD) bemängelte Stolperstellen in der Etzenrichter Straße. Laut Kammerer werden die größeren Löcher demnächst von einer Firma repariert.

Markt Mantel muss ans Ersparte ran

Wie sieht der Rekordhaushalt der Gemeinde Mantel aus? Welche Projekte verschlingen am meisten Geld? Die Bürger interessierte das Thema. Sie saßen dicht gedrängt in der Marktgemeinderatssitzung.

Wegen der Sanierung der Mehrzweckhalle mit Umbau als Sportstätte mit Versorgungstrakt und auch dem Anbau an das Feuerwehrhaus muss die Marktgemeinde Mantel ihre Rücklagen angreifen und in den nächsten Jahren auch wieder Kredite aufnehmen (Bild: sei).

(sei) Bürgermeister Richard Kammerer freute sich über das große Interesse der Zuhörer an der Sitzung des Marktgemeinderates. Das Besucherinteresse galt wohl vor allem der Baugenehmigung für das neue Pfarr- und Jugendzentrum und dem Haushalt 2024. Wie Kammerer ausführte, wird es immer mehr zum Balanceakt, einen Haushaltsplan aufzustellen. In diesem Jahr werde zum Ausgleich des Verwaltungshaushaltes eine Zuführung vom Vermögenshaushalt in Höhe von 70.200 Euro nötig.

Erst im Haushaltsjahr 2026 könne wieder von einer Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt ausgegangen werden. „Wir haben einen Haushalt mit zukunftsweisenden Projekten aufgestellt, von denen künftige Generationen noch profitieren werden“, ist Kammerer sich sicher.

Der Haushalt umfasst ein Rekordvolumen von über 11,8 Millionen Euro, von denen alleine im Vermögenshaushalt 5 Millionen in die verschiedensten Projekte wie An- und Umbau Feuerwehrhaus, Sanierung Sportstätte (Mehrzweckhalle) und Gehweg beim Netto-Markt fließen. Im Bereich von Abwasserentsorgung und Straßenunterhalt stehen Sanierungen an und auch im Bereich der Grundschule besteht bei einigen Instandhaltungsmaßnahmen Nachholbedarf. „Die Manteler Bürger sollen weitgehend von zusätzlichen Belastungen verschont bleiben“, so Kammerer. Viele Maßnahmen werden zum Teil staatlich gefördert, binden aber doch finanzielle Mittel der Marktgemeinde. Im Haushaltsjahr sind zwar keine Kreditaufnahmen nötig, jedoch wird mit einer Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 4.011.330 Euro gerechnet.

Kämmerin Barbara Fütterer stellte den Etat detailliert vor, die Besucher der Sitzung konnten ihren Vortrag durch an die Wand projizierte Zahlen verfolgen. Der Verwaltungshaushalt schließt ab mit 6.802.700 Euro, der Vermögenshaushalt mit 5.004.080 Euro, was einem Gesamthaushalt von 11.806.780 Euro entspricht. Die größten Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt sind die Schlüsselzuweisung mit 1.207.050 Euro und der Einkommensteueranteil mit 1.708.000 Euro. Bei den Ausgaben ist die Kreisumlage mit 1.493.800 Euro der größte Posten. Da der Haushaltsplan im April vom Finanz- und Personalausschuss schon besprochen wurde, gab es keine Rückfragen seitens des Gremiums und so wurde der Haushaltsplan, der Stellenplan und die Haushaltssatzung einstimmig genehmigt.

Wie Kämmerin Fütterer noch aufzeigte, wird der Schuldenstand zum Jahresende 388.948 Euro betragen und die Pro-Kopf-Verschuldung 141 Euro. Vergleichbare Gemeinden mit einer Einwohnerzahl zwischen 1000 und 3000 Bürger verzeichneten im Schnitt eine Pro- Kopf-Verschuldung von 749 Euro. Leider werde sich der Betrag in Mantel in den nächsten Jahren auch wieder erhöhen, da Kreditaufnahmen nötig sein werden, fügte die Kämmerin an.

Ende der Debatte umdie Gestaltung des Manteler Kreisels

Die Gestaltung des Manteler Kreisels war immer wieder Gesprächsthema. Ein Wappen dahin, Blumen dorthin ... Richtig zufrieden war bisher keiner mit der Lösung. Dennoch hat der Marktrat jetzt einen Beschluss gefasst.

Die Manteler hatten sich eine Bienenweide in der Mitte des Kreisverkehrs so schön vorgestellt, doch der Schuss ging nach hinten los, die meiste Zeit gab das kein ansehnliches Bild. Eine angedachte Alternative war zu teuer und nun wird der Kreisverkehr in der Mitte jeweils von März bis Oktober von der Firma Blumen-Wolfinger angepflanzt und gepflegt (Bild: sei).

(sei) Eine unendliche Geschichte war in Mantel die Gestaltung des Kreisverkehrs in der Weidener Straße. Auf Bürgerwunsch wurde eine Bienenweide angelegt mit extra für Mantel entwickelten Samen. Nur – die sah nur kurzfristig schön aus, den Rest des Jahres bot sie keinen erfreulichen Anblick. Die Mitte ziert ein Wappen aus Edelstahl, das sich dreht. Vor einiger Zeit wurde im Marktrat beschlossen, den Kreisverkehr umzugestalten, mit einem Wappen, das in den Boden eingelassen ist. Dieses würde allerdings 14.300 Euro kosten, und ein Wappen gäbe es ja eigentlich schon.

In der Marktratssitzung fand die Sache nun ein Ende. Es wurde beschlossen, kein weiteres Wappen zu beauftragen. Stattdessen wird die Firma Blumen Wolfinger für monatlich 300 Euro von März bis Oktober die Bepflanzung und Pflege des Kreisverkehrs übernehmen. Das Gremium war sich einig, dass die Geschmäcker halt verschieden seien und – wie erstmals aus der Bevölkerung verlautete: „Nun sieht es endlich mal gut aus“.

Doch keine Plakatwände

Die SPD-Marktratsfraktion hatte den Antrag gestellt, dass für die Europawahl Plakatwände beschafft werden für nur ein Plakat je Partei, anstelle der flächendeckenden Plakatierung. Zudem wollte die SPD eine Plakatierungsverordnung. Wie Daniela Fuhrmann (SPD) ausführte, seien die Plakate beschichtet und die Entsorgung mache Umweltprobleme; die Parteien könnten ja einen finanziellen Beitrag leisten. Stefan Lippik (FWG) erklärte, mit 26 Plakaten wären das ja riesige Wände. Und: Wer soll die Überprüfung der Verordnung durchsetzen?

Stephan Oetzinger (CSU) erklärte, dass es ein Wettbewerb sein soll und die Demokratie das aushalten müsse. Plakate seien ein wesentliches Merkmal der Demokratie. Gegen die drei SPD-Stimmen wurde beschlossen, dass es keine Plakatwände gibt und keine Verordnung.

Nicht anfreunden konnte sich der Marktgemeinderat auch mit der Anschaffung eines Unimogs zum Preis von 226.195 Euro. Laut Kammerer gibt es einen Plan, wann die Gemeindefahrzeuge ersetzt werden sollten, und der Unimog wäre jetzt an der Reihe. Johannes Wittmann (CSU) war geschockt vom Preis. Auch Daniela Fuhrmann sprach sich für Alternativen aus. Friedrich Janner (FWG) wies auf den kürzlich angeschafften Traktor hin; der Unimog habe nach elf Dienstjahren auch nur 2.500 Betriebsstunden auf dem Buckel. Bürgermeister Kammerer wandte ein, das der alte Unimog mit 25.000 Euro in Zahlung gegeben werden könnte. Der Punkt wurde vertragt, es werden Angebote für Alternativen eingeholt.

Neuer Krananhänger

Genehmigt wurde allerdings die Anschaffung eines Krananhängers zum Preis von 83380 Euro. Beschlossen wurde auch der Kauf einer Containeranlage zur Nutzung als Sozialräume für die Mitarbeiter des Bauhofes und des Wasserzweckverbandes zum Preis von 52.146 Euro. Folglich wurde dann auch der anschließende Bauantrag für die Errichtung der Containeranlage in der Etzenrichter Straße 11 genehmigt. Bei der Erweiterung des Feuerwehrhauses ging der Auftrag für die Innentüren zum Preis von 17.844 Euro nach Luhe-Wildenau.

Quelle: Der Neue Tag