Bericht - CSU Mantel trauert um ehemaligen Marktrat Georg Kraus

Ehemaliges CSU Marktgemeinderatsmitglied und Bauunternehmer Georg Kraus stirbt im Alter von 80 Jahren

(phs) Am bekanntesten ist der Name Georg Kraus wohl durch Bagger, Raupen und Lastwagen mit dem rot-weißen Logo und den Initialen GK. Die gehören auf zig Baustellen im Radius von zirka 50 Kilometer um Mantel zum Ortsbild, wenn ein größeres Hoch- oder Tiefbauprojekt ansteht. Die Firma mit ihren 35 Mitarbeitern wird inzwischen von Michael Kraus geführt. Sein Vater Georg war jedoch auch mit zuletzt 80 Jahren noch jeden Tag im Betrieb. „Er gab Vollgas bis zum Schluss und war fit wie vor 20 Jahren“, beschreibt ihn der Sohn.

Am Sonntag musste die Familie Abschied nehmen vom Senior. Das Coronavirus streckte den so agilen Körper im Februar nieder und kostete ihn nun das Leben. Die Familie geht mit der Todesursache offen um.„Das sollen ruhig alle wissen. Es gibt ja Leute, die die Krankheit noch nicht wahrhaben wollen,“ sagt Michael Kraus.

Sein Opa Georg hat das Baugeschäft 1929 gegründet. Georg junior stieg 1962 ein, als er die staatliche Ingenieurprüfung abgelegt hatte. Die beiden beschäftigten damals über 100 Mitarbeiter. 1972 starb Georg senior. Der Sohn machte mit Mutter Therese sowie den Brüdern Josef und Manfred weiter. Sie modernisierten die Firma immer nach den Anforderungen der Zeit. 1998 erhielt Georg den goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer, 2017 übergab er an Michael.

Zu den markantesten von Hunderten Kraus-Bauten in der Region zählen die früheren Kreiskrankenhäuser Neustadt und Eschenbach. Ein Erfolgsrezept ist die Mitarbeitertreue. Lehrlinge bleiben in der Regel im Betrieb und bringen es auf Arbeitsbiografien von teilweise 40-jährigen Jubiläen. Georg Kraus war bis vor wenigen Wochen oft auf Baustellen und verbrachte viele Stunden des Wochenendes im Büro. Auch wenn der Betrieb sein Lebenswerk war, kam die Familie nicht zu kurz. Mit Ehefrau Annemarie zog er die Kinder Katrin und Michael groß. Die Enkel Moritz und Clara waren später sein ganzer Stolz.

Obwohl er Mitglied in vielen Vereinen war, blieb Georg Kraus kaum Zeit für Ehrenämter. Von 1984 bis 1996 vertrat er die CSU im Marktrat. Zwischendurch erholte er sich gern bei Kurztrips nach Bad Füssing. Doch alles Auftanken half leider nichts gegen den tückischen Erreger, den er sich im Winter einfing.

Quelle: Der neue Tag