Bericht - Hoffnung auf Einigung: Umgehungsstraße Mantel rückt näher

Hoffnung auf Einigung: Umgehungsstraße Mantel rückt näher

Proteste, eine Klage des LBV und eine Petition: Seit Jahren wird um die Ortsumgehung Mantel gerungen. Nun ist ein Ergebnis in Sicht. Auch aus dem Landtag gibt es Positives zu berichten.

Die Bürgerinitiative setzt sich seit Oktober 2024 für den Bau der Umgehungsstraße in Mantel ein (Bild: Gabi Schönberger).

(juh) Noch vor wenigen Tagen machte die Bürgerinitiative (BI) „Umgehungsstraße Mantel – jetzt!“ unter Vorsitzendem Reinhold Meier mit einer Spontanaktion auf die Dringlichkeit einer Umgehungsstraße aufmerksam. Die Teilnehmer hinderten Lastwagen und Pkw im Ortskern an ihrer Weiterfahrt. Der Grund: Die BI kritisiert, dass sie über Wochen nicht über den Stand der Verhandlungen zwischen der örtlichen Politik und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) informiert worden sei. Gleichzeitig aktivierten sie ihre Petition erneut, die sie im Bayerischen Landtag eingereicht hatten.

Zum Hintergrund: Die Mehrzahl der Manteler Bürger fordert seit Jahren den Bau einer Umgehungsstraße, um den täglichen Verkehr durch den Ort, vor allem Lastwagen, zu reduzieren. Der LBV hingegen kämpft für den Schutz des Naturschutzgebiets Haidenaabaue, das die geplante Trasse durchschneiden würde. Der Bund Naturschutz und der LBV hatten daher 2020 Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss eingereicht. Vor allem der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, eine geschützte Schmetterlingsart, und der Weißstorch seien in den Plänen nicht ausreichend berücksichtigt worden, hieß es.

„Ausdrücklicher Bürgerwille“

Nach eingehenden Gesprächen zwischen dem Landratsamt Neustadt/WN, dem Bund Naturschutz und dem LBV können die Bürger nun auf eine Einigung hoffen. In einer Pressemitteilung des Landratsamtes heißt es: „Allen voran durch das Staatliche Bauamt mit Leitendem Baudirektor Tobias Bäumler an der Spitze konnte in den letzten Wochen in mehreren Verhandlungsrunden und Terminen vor Ort mit dem LBV ein nochmals aufgestockter Vorschlag mit zusätzlichen Kompensations- und Ausgleichsmaßnahmen erarbeitet werden. Hierin sind unter anderem weitere Maßnahmen zur Verbesserung, unter anderem der Ameisenpopulation und des Lebensraums für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling, enthalten.“

Einen großen Beitrag zur Kompromissfindung habe auch Mantels Bürgermeister Richard Kammerer geleistet, in dem er kommunale Grundstücke mit in die Planung eingebracht habe. In dem Schreiben dankt Landrat Andreas Meier zudem dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative Reinhold Meier. „Er und die BI haben den ausdrücklichen Bürgerwillen noch einmal gebündelt und deutlich sichtbar gemacht.“ Die Vereinbarung, die zwischen dem Staatlichen Bauamt und dem Landratsamt abgestimmt wurde, liege dem LBV aktuell vor. „Ich bin sehr optimistisch, dass der LBV nun sehr zeitnah dieser Vereinbarung zustimmen kann und die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zurücknimmt“, betont Meier in der Pressemitteilung.

1800 Unterschriften

Am Dienstag beschäftigte sich der Bayerische Landtag mit der erneut aktivierten Petition der Bürgerinitiative. Für diese Sammelaktion hatte die BI im Vorfeld 1800 Unterschriften gesammelt. „Das ist eine beachtliche Menge an Unterschriften, wenn man bedenkt, dass in dem Ort 2800 Menschen leben. Es dokumentiert auf eindrucksvolle Weise, wie geschlossen die Bürger zu dem Projekt Ortsumgehung stehen“, sagt CSU-Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger nach der Bauausschusssitzung im Landtag, in der die Petition der Manteler behandelt wurde. „Ich habe für diese Petition während der Sitzung die Berichterstattung übernommen“, informiert Oetzinger.

Das Ergebnis: Die Petition wurde von den Ausschussmitgliedern nach Paragraf 80 Absatz 4 der Geschäftsordnung als positiv erledigt gewertet. „Nach der Vereinbarung, die das Landratsamt, das Bauamt und der LBV zusammen erarbeitet haben, scheint es sehr wahrscheinlich, dass eine Umgehung nun gebaut werden kann. Deshalb gehen wir im Landtag davon aus, dass sich die Petition der Antragssteller dadurch bald positiv erledigt“, sagt Oetzinger.

Quelle: Der Neue Tag