Bericht - Bürgerversammlung 2015

Schulden im Sinkflug

Kaum Nachfragen, keine Kritik: Die Manteler scheinen mit der Arbeit ihres Bürgermeisters und des Marktgemeinderats zufrieden zu sein. Dieser Eindruck entstand in der Bürgerversammlung.

(knh) Es war eine positive Bilanz, die Bürgermeister Stephan Oetzinger bei der Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle zog. Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Träger der Bürgermedaille, Geistlicher Rat Pfarrer Hermann Kellner, und den ehemaligen Marktgemeinderat Georg Prölß präsentierte Oetzinger den rund 60 Bürgern einen umfangreichen Bericht.

Unter drei Millionen

Besonderes Augenmerk legte der Rathauschef auf die Schulden des Marktes. So habe man den Gesamtschuldenstand seit 2013 von rund 3,3 Millionen Euro auf 3,1 Millionen senken können und zugleich die jährliche Tilgung von 120.000 Euro auf 238.000 Euro erhöht. „Zum Jahresende werden wir die Drei-Millionen- Marke unterschreiten“, sagte Oetzinger. Dazu seien weitere Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung notwendig, wie sie bereits durch die Anpassung der Hebesätze der Realsteuern und die Erhöhung der Pachtzinsen für gemeindliche Flächen auf den Weg gebracht wurden.

Positiv unterstrich das Gemeindeoberhaupt, dass es gelungen sei, 200.000 Euro Stabilisierungshilfen für die Schuldentilgung zu bekommen. Zudem erreichte es der Markt, durch die interkommunale Zusammenarbeit mit Eschenbach und Neustadt eine höhere Förderung für die Neubeschaffung eines Feuerwehr-Fahrzeugs zu bekommen.

Mit Blick auf die Arbeiten des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Gemeinden Mantel und Weiherhammer am Anschluss an die „Steinwaldgruppe“ führte Oetzinger aus, dass diese Maßnahme in Kürze abgeschlossen werde. „Mit einer Bauzeit von weniger als sechs Monaten haben wir die Wasserversorgung der Verbandsgemeinden neu aufgestellt.“ Die Kosten der Maßnahme, 1,6 Millionen Euro netto, werden in einer Mischfinanzierung zum Teil aus Verbesserungsbeiträgen, zum Teil über die Wassergebühren finanziert.

Kaum Nachfragen

Im Bereich des Abwassers und der Kanalisation bestehe Handlungsbedarf. Erste Voruntersuchungen seien bereits auf den Weg gebracht. Zufrieden zeigten sich die Bürger, die nur wenige Nachfragen stellten. So führte der Rathauschef auf die Frage nach dem Stand der Ortsumgehung aus, dass umweltschutzrechtliche Untersuchungen am Laufen seien, während parallel die Bodenbeschaffenheit geprüft werde. Wolfhard Erling erfuhr, dass die Ergebnisse der Kanalnetzberechnungen im Bereich Kreuzäckersiedlung in Kürze dem Marktgemeinderat vorgestellt werden sollten.

Mantel in Zahlen

Interessante Zahlen erläuterte Bürgermeister Stephan Oetzinger. Danach leben derzeit 2884 Bürger mit Erstwohnsitz in Mantel. Dazu kommen 117 Zweitwohnsitze sowie 272 Angehörige der US-Streitkräfte. Die Zahl der Geburten lag 2014 bei 18, denen 25 Sterbefälle gegenüberstehen. Die Anzahl der Wohngebäude stieg auf 947, die wiederum 1404 Haushalte beheimaten. Das Haushaltsvolumen umfasst 5,6 Millionen Euro, die sich in 4,3 Millionen Euro im Verwaltungs- und 1,3 Millionen Euro im Vermögensetat aufteilen. Die Pro-Kopf-Verschuldung steht zum Jahresbeginn bei rund 1071 Euro und liegt über dem Landkreisdurchschnitt (etwa 800 Euro).

Die Zahlen des Kinderhauses St. Elisabeth zeigen nach der Erweiterung eine gute Auslastung. So besuchen 23 Kinder die beiden Krippengruppen, während 72 Kinder in die Kindergartengruppen gehen. Aktuell werden 90 Schüler unterrichtet, von denen 59 das Nachmittagsangebot des Horts nutzen.

Quelle: Der neue Tag